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Thyreostatika sind Substanzen, die die Schilddrüsenhormonbildung, die Abgabe von Schilddrüsenhormon an das Blut oder den Einbau von Jod in die Vorstufen der Schilddrüsenhormone hemmen und somit zur medikamentösen Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion verwendet werden können. Es gibt verschiedene Substanzgruppen (MIT = Monojodtyrosin, DIT = Dijodtyrosin, Vorstufen der Schilddrüsenhormone, siehe Abbildung):
Thioharnstoffderivate, auch Thionamide genannt: Carbimazol, Propylthiouracil und Thiamazol. Diese hemmen kompetitiv die sogenannten Peroxidasen, welche für den Einbau von Jod in die Schilddrüsenhormone u. die Koppelung der Schilddrüsenhormon-Vorstufen Monojodtyrosin u. Dijodtyrosin notwendig sind. Mögliche Nebenwirkungen sind: Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschlag, Fieber, selten Agranulozytose = allergische Störung der Bildung bestimmter weißer Blutzellen, daher sind Kontrollen des Blutbildes während der Behandlung erforderlich), Vergrößerung der Schilddrüse (Strumabildung) bei längerer Gabe, Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) bei nicht angepasster oder unkontrollierter Dosierung.
Perchlorat, hemmt den Jodidtransport in die Schilddrüse. Kann z.B. vor Untersuchungen mit Röntgenkontrastmittel verwendet werden.
Jodide und Lithium, hemmen in hohen Dosen die Hormonausschüttung. Die Anwendung ist seltenen, speziellen Fällen vorbehalten.
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